4 Wochen lang hab ich jetzt nix mehr geschrieben, weil ich echt nicht dazu gekommen bin. Die ersten 2 Wochen war ja die Helene hier zu Besuch und es war 2 Wochen echt nur Action angesagt, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Wohnung bzw. des Hotelzimmers :). Die ersten Tage warn wir hier in Guangzhou haben uns die Stadt angeschaut, paar Tempel erkundet, auf den Bayun Mountain marschiert, ne Bootstour zu den Lotus Hills gemacht, wo die größte vergoldete Buddhastatue der Welt steht, waren im Safaripark, eine Nacht Clubbing Tour und im Circus…Der Circus hier ist übrigens der absolute Wahnsinn so unglaubliche Darstellungen hab ich noch nie irgendwo anders gesehn…Motorrad fahrende und seiltanzende Bären, fußballspielende Elefanten, unglaubliche Akrobatik, eine menschliche Kanonenkugel usw…fantastisch…aus Tierschützersicht natürlich sehr fragwürdig aber gut, wir sind in China…in das Circusgebäude passen übrigens 8.000 Leute und dafür dass die Show jeden Tag läuft und wir an nem Donnerstag da waren, war das Zelt mit ungefähr 6.000 Leute ganz gut gefüllt. Safaripark war auch herrlich, vor allem die weiße Tiger Show…es gibt da nämlich nicht 2 und auch nicht 5, sondern 15 weiße Tiger, die gemeinsam in dem Käfig sind und Kunststücke vorführen. Zum Warm up hat unter tosendem Applaus ein Schwarzbär gegen einen Chinesen Basketballkörbe geworfen und gewonnen J. Ich denke diese Bären haben 2 Jobs: Tagsüber im Safaripark und abends im Circus.
Für die nächsten Tage sind wir dann nach Peking geflogen, wo wir in nem saucoolen Hotel mit Blick auf die Verbotene Stadt residiert haben. Einen Tag sind wir zur chinesischen Mauer gefahren, ein Tag haben wir uns die Tourihotspots angetan, was teilweise echt die Hölle war und am letzten Tag haben wir uns Fahrräder ausgeliehen und haben damit die Stadt erkundet…des war mit Abstand des beste, weil man so echt sau viele Sachen gesehn hat, an denen man sonst gar nicht vorbeigekommen wäre…bissl verarschen ham ma uns natürlich auch lassen: Nachdem wir aus der Verbotenen Stadt sind wollten wir zur nächsten Ubahnstation mit ner Rikscha fahren und der Fahrer meinte des kostet 3 RMB und wir dachten uns schon Mensch hier sind doch nicht alles Gauner hier…nach 20 Metern Fahrt ist auf einmal eine Elektrorikscha neben uns aufgetaucht und unser Fahrer hat er uns zu verstehen gegeben, dass wir zu schwer sind und umsteigen müssen…und der andere Fahrer hat einfach nur mit den Fingern 3 gezeigt…nach 10 Minuten fahrt durch irgendwelche engen Gassen ist er dann steh geblieben und wollte auf einmal 300 RMB haben was absolut lächerlich ist, weil die Fahrt mit nem Taxi vielleicht 20 RMB gekostet hätte…soviel wollte ich ihm dann auch geben aber bin dann leider zu inkonsequent gewesen auch weil die Helene meinte sie will hier jetzt keinen Stress drum haben wir ihm 60 RMB gegeben…Des geile war er hat sich dann immer über die Stirn gewischt nach dem Motto, dass des ja so anstrengend ist, obwohl man genau gesehen und natürlich gehört hat, dass des ne Elektrorikscha ist :). Des hat mich ehrlich gesagt im Nachhinein ganz schön gefuchst, dass wir dem Betrügerpack 60 RMB gegeben haben….und ich bin ehrlich gesagt echt froh, dass Guangzhou keine Touristenstadt ist und einem sowas hier nicht andauernd passiert, dass einen jemand übers Ohr hauen will…Davon abgesehen ist Peking ne richtig geile Stadt, aber im Grunde waren die 4 Tage, die wir da waren viel zu kurz um alles zu sehen…Für meinen Geschmack war die Helene generell viel zu kurz da…drum freu ich mich auch sehr, dass wir uns in 6 Wochen wieder sehen!!!Hier ein paar Fotos von unserem Trip…leider hat die Helene keine Lust mir die Fotos zu schicken, die sie in Peking gemacht hat darum hier nur ein paar Eindrücke von unserer Zeit in Guangzhou:
Neue Erdnussclubbrüder?
Die Tiger lagen nur zur Show in der Mitte…eigentlich war des Akrobatik mit Pferden
Schwarzbär beim Seiltanzen
Ohne Netz und doppelten Boden!!
Bootfahren macht Spass
Leckere Auswahl
Hautnah dran im Safaripark
Affenshow im Safaripark
Tigershow im Safaripark
Spackig aber Spass dabei
Rumsitzen und Futtern…gibts was schöneres
Herrliche Natur mitten in der Stadt: Der Bayun Mountain
Leider war dann aber nach knapp 2 Wochen Abschied nehmen angesagt…die Helene ist von Peking aus zurück nach MUC und ich bin nach GZ geflogen. Um mich am Abend dann etwas abzulenken bin ich mit ein paar Leuten Feiern gegangen, wir mussten unter anderem auf Flavios Geburtstag anstoßen. Uns angeschlossen hatte sich eine Gruppe Engländerinnen, die Hendrik und Tobi auf Hainan kennengelernt haben. Die haben dort Urlaub in der ersten Oktoberwoche, als die Helene hier war und sich anscheinend mehr als prächtig mit diesen Engländerinnen verstanden, die übrigens echt ne ganz coole Truppe sind. Wir waren zu Anfangs in einem höchst interessanten Club…auf der Tanzfläche haben innig umschlungen 40-60jährige dicke, eklige Westler mit jungen Chinesinnen getanzt…war erst ein bißchen komischer Anblick aber man hatte sich relativ schnell daran gewöhnt…Die englischen Mädls haben zwischendrin mal den Job der Gogotänzerinnen übernommen, wir Jungs haben Whiskey getrunken, wie wir es, seit wir die TV Serie Mad Men kucken, beim Weggehn immer machen und es war alles in allem ein sehr ausgelassener Abend bis zu einem Knackpunkt, von dem ich in dem Moment noch nicht geahnt bzw. drangedacht habe, dass es der Knackpunkt sein könnte, der meinen Abend unangenehm enden lassen würde…Mein Mitbewohner Hendrik hatte nämlich kurzerhand beschlossen seinen Abend anderweitig ausklingen zu lassen…da Tobi und ich noch on fire waren sind wir noch in nen anderen Club gefahren, wo sich Tobi aber nach wenigen Minuten in die Arme einer Chinesin verabschiedet hat, weshalb ich mich dann entschlossen habe nach Hause zu fahren. Vor unserer Haustür angekommen ist es mir dann wie Schuppen von den Augen gefallen: Verdammt!!! Da ich meine Karte für die Haustür irgendwie verlegt habe und nur Hendrik eine in seinem Geldbeutel hat, stand ich nun vor verschlossener Haustür…Dass die Jungs im Wachhäuschen ebenfalls keine Karte für die Haustür hatten machte das Pech komplett…da stand ich nun um 5 Uhr morgens…betrunken, müde und ohne Chance ins Haus zu kommen, zumal auch auf das Klingeln bei anderen Wohnung niemand reagiert hat und ich wollte auch niemand aufwecken drum hab ichs nur bei 2-3 Wohnungen einmal probiert.
Die Wachleute haben mir dann freundlicherweise angeboten, mich mit ins Wachhäuschen zu setzen und dort zu warten. Nach dem kurzen Versuch einer Konversation bin ich dann aber eingenickt, bevor mich irgendwann ein Wachmann ganz aufgeregt aufgeweckt hat und mir zu verstehen gab, dass jetzt die Haustür auf ist…Wie ein begossener Pudel bin ich nach oben gefahren, hab mich kurz abgeduscht und dann ab ins Bett…wieso passieren solche Sachen immer nur mir :).
Diese Woche hatten wir 2 richtig coole Businessevents. Zum einen war wieder einmal der General Manager Roundtable diesmal zum Thema „finding suitable employees at adequate wages“ mein Liebling ist ja mittlerweile ein gewisser Herr Ugolini, der jedesmal wieder mit seinem geilen Italoenglisch seine Firmengeschichte (die Firma macht Spezialfenster :)) erzählt ohne jemals zum Punkt zu kommen :).
Das zweite Event war ein Vortrag von Prof. Simon, Erfinder des Begriffs der „Hidden Champions“ mit anschließendem Get together mit Catering zwischen unseren Mitgliedern, die daran teilgenommen haben und den MBA Studenten der Jinan University. Da meine Chefin Heidi zur Zeit in Deutschland ist, war ich quasi der Hauptverantwortliche für dieses Event und ich habe dabei gemerkt, dass ich nicht der Richtige für solche Gschichten bin…ich war zweimal nahe der Ohnmacht, weil ich mir dachte des gibt’s doch nicht…das Catering wollte um 3 Uhr da sein um alles vorzubereiten, weil der Vortrag und die Diskussion um 5 Uhr vorbei war…um halb 5 nach mehrmaligem anrufen sind sie dann endlich gemütlich eingetrudelt…Ein Afrikaner namens Marsena, der Chef der Caterer und 5 oder 6 chinesische Angestellte. Der Raum in dem des Catering stattfinden sollte, war leider noch voll mit Tischen und Stühlen, was die Jungs und Mädls des Cateringteams erstmal in eine Schockstarre versetzt hat, weil sie so gar nicht wussten, was sie jetzt machen sollen…Zum Glück war die Chamber Assistentin Lulu mit dabei, der ich dann sagen konnte, dass sie den Chinesen sagen soll, dass die Tische an Rand müssen, damit wir Platz haben…im Endeffekt hab ich dann die meisten Tische und Stühle an die Seite geräumt, was mich echt genervt hat, weil ich eigentlich gerne dem Vortrag und der Diskussion zugehört hätte. Marsena meinte zwar die ganze Zeit ruhig ruhig des mach ma schon aber ich hatte wirklich meine Zweifel zumal sich bis 10 Minuten vor Ende der Diskussion nicht wirklich was getan hatte…des nervige war auch die Unsicherheit, ob denn die Diskussion im Hörsaal lange genug dauern würde, damit die das Catering fertig aufbauen können. Es war ein absolutes Herzschlagfinale. Zum Glück war unser neuer Praktikant Flo noch im Hörsaal und konnte die Abmoderation machen, damit ich draußen Druck machen konnte…Am Ende war es eine glatte Punktlandung. Die Türen des Hörsaals gingen auf und in selben Moment wurden die Korken aus den Weinflaschen gezogen…alles nochmal gut gegangen und da sich unsere Mitglieder danach noch gut ausgetauscht haben und wir dazu noch einen leichten Gewinn gemacht haben, war im Endeffekt das ganze dann doch noch relativ gelungen. Man muss auch sagen, dass das Essen köstlich war…Gänseleberpastete, Kaviar usw…Eigentlich wollte ich danach nur noch kurz was mit Hendrik und einer ehemaligen Schulkameradin von ihm, die gerade zu Besuch ist, Essen gehen und dann relaxen, zumal es Donnerstag war und am nächsten Tag wieder Arbeit angesagt war aber wie das immer so ist, wenn man sich sowas vornimmt musste der Abend wie erwartet enden (siehe folgende Fotos)
Zwar keinen Cent gezahlt aber Freitag hat die Arbeit keinen Spass gemacht