…zumindest wenns ums Weggehen geht. Kaum zurück vom Ausflug nach Shenzhen wars dann mal wieder soweit. Treffpunkt StudiWG auf paar Bierchen und dann zack ab in die erste Bar und nach kurzem anbiedern haben uns schon ein paar Chinesen die ersten Getränke gereicht. Für meinen Geschmack haben wir uns in den folgenden Minuten mit den Jungs blendend verstanden. Ich konnte zwar mit niemandem kommunizieren, aber dafür die anderen umso mehr. Ich hab die 3 Jungs, die um den Tisch standen gefragt, ob sie englisch sprechen und sie haben nein gesagt und wir haben uns alle gefreut, gelacht und angestoßen. Anscheinend hat die ganze Gschichte den Chinesen etwas weniger Spass gemacht, sodass auf einmal die Barmanagerin neben uns stand, uns nach unseren Ausweisen gefragt hat und uns dann gebeten hat die Bar zu verlassen :). Wir haben uns zwar n bissl gewundert, sind aber dann der Anweisung gefolgt und haben uns auf den Weg in die nächste Bar gemacht, in ders uns aber nicht wirklich gefallen hat, weil viel zu viele Westler drin waren und sich kein Chinese für uns interessiert hat…da ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen…Ich will das Filetstück sein, um das sich alle reißen. Darum gings auch sofort weiter in den nächsten Club, der dann wieder voll nach unserem Geschmack war…kein anderer Westler, die Chinesen gierig darauf mit uns zu feiern (ich wurde noch nie sooft von Männern angetanzt wie an diesem Abend) und gewillt uns paar Gläschen Bier zu geben. So begehrt zu werden macht wirklich richtig Spass :). Aber leider musste auch dieser Abend irgendwann ändern, bzw. ich bin früher heim, weil ich ja dringend noch Businessklamotten kaufen musste. War ein schöner Abend und auch der Kassensturz war erfreulich. Inklusive Taxis und gute Nacht Snack circa 15 Euro…kann man lassen…Mir ist ja zu Ohren gekommen, dass die bisher hochgestellten Fotos zu langweilig sind…nächstes Mal nehm ich mal zum Weggehn meine Kamera mit, vielleicht interessieren den ein oder anderen solche Fotos etwas mehr
Die Tage vor eben beschriebenen Abend waren wir in Shenzhen, einem 14 Millionen Einwohnerstädtchen, das zwischen Guangzhou und Hong Kong, direkt an der Grenze zu Hong Kong liegt. Genauer gesagt, zieht sich diese Stadt wie ein Schlauch entlang der gesamten Grenze zu Hong Kong. Viel wichtiger: Shenzhen liegt am Meer und da die Temperaturen wieder mal bei 35 Grad plus lagen und die Sonne runtergebrannt hat, haben wir uns kurzerhand entschlossen, die Stadt am nächsten Tag zu erkunden und stattdessen zum Strand zu fahren, der zwar mit dem Bus noch eine Stunde entfernt war, sich aber auf alle Fälle gelohnt hat. N paar Bilder vom Strand sind im Fotoalbum. Man beachte vor allem die Masse an Menschen, die sich dort im Wasser getümmelt hat. 50 Meter weiter, da wo wir lagen, war fast nix los, aber Chinesen haben am meisten Spass in der Masse. Das Wasser war zwar sehr warm, aber doch sehr erfrischend im Verhältnis zur Lufttemperatur. Dazu ging noch ein bisschen Wind, was auch die Temperaturen erträglicher machte.
Nette Geschichte am Rande: Eine chinesische Kommilitonin der Studis wohnt in Shenzhen. Drum hat sie einer angerufen um zu fragen, wie wir zum Strand kommen und ob sie ein gutes und günstiges Hotel kennt mit der Bitte auf keine Fall schon irgendwas zu reservieren. 2 Minuten später kam die SMS, dass sie uns ein Hotel reserviert hat J. Mangels günstiger Alternativen haben wir dann das Hotel genommen, dass sie für uns reserviert hatte und sind eben dann zum Strand gefahren. Als wir dann gerade gemütlich am Strand lagen, hat die chinesische Kommilitonin angerufen, dass sie jetzt in die Stadt gefahren ist um uns zu treffen. Als sie dann gehört hat, dass wir am Strand sind, meinte sie wohl, dass des jetzt schade sei, weil sie ja in der Nähe des Strandes wohnen würde…aber nun auf uns in der Stadt warten würde. Wir waren dann so gegen 21 Uhr zurück in der Stadt , haben uns noch schnell geduscht und uns um 21.30 mit der Chinesin und ner Freundin von ihr getroffen. Um 21.45 waren wir dann in nem Restaurant bis um 22 Uhr die beiden Chinesinnen meinten, dass sie jetzt wieder nach Hause, also zurück zum Strand müssten. D.h. sie sind bissl mehr als 2 Stunden Bus gefahren (nachmittags vom Strand in die Stadt und abends wieder zurück und haben in der Stadt 3 Stunden auf uns gewartet um dann 15 Minuten mit uns rumzusitzen :). Einer von den Studis meinte dann noch, dass wir kein Mitleid haben müssen, weil Chinesen es gewohnt sind zu warten
Am nächsten Tag sind wir bissl durch die Stadt spaziert und auf nen Wolkenkratzer raufgefahren um von oben Fotos von der Stadt zu machen. Saucooler Ausblick von da oben und ganz witzig: Die Stadt ist Shenzhen und das Gebiet neben dem Fluss ist bereits Hong Kong.
Nachmittags sind wir dann wieder zum Strand um uns erstmal ein Hotel zu suchen und uns dann nochmals ins Meer zu stürzen. Allerdings hat sich das Hotelsuchen etwas schwierig dargestellt, weil die Hotels entweder zu teuer waren, oder keine Ausländer aufnehmen wollten/dürfen. Glücklicherweise haben wir dann doch noch ein relativ günstiges gefunden, haben uns schnell Badezeug angezogen und sind voller Vorfreude ab zum Strand. Dort angekommen der große Schock..Wellen!!! 50 Zentimeter bis maximal 1 Meter hoch…also niedriger als in jedem Italienurlaub, den man als Kind gemacht hat…aber Grund genug um den gesamten Strandabschnitt entlang ein Absperrseil vors Meer zu spannen und per Lautsprecherdurchsagen (die mindestens 8 Stunden durchgehend gelaufen sind – wir wissen das, weil wir nachts nach dem Essen nochmal am Meer waren und sich uns das gleiche Schauspiel geboten hat) den Zugang ins Meer wegen zu starker Wellen zu verbieten. Alle paar Meter standen zudem Wachleute und die „Bade“gäste standen hinter dem Absperrseil und haben aufs Meer gestarrt…nicht so wir – zack T-Shirt aus und ins Meer geflitzt…aber sofort hat sich „Sicherheitspersonal“ in unsere Richtung bewegt und wir sind wieder raus und haben uns auf die Handtücher gelegt. Witzigerweise war 100 Meter weiter ein anderer Strandabschnitt, wo man dann doch einfach so ins Wasser gehen konnte, was wir dann auch gemacht haben, wobei des Wasser an der Stelle schon ganz schön siffig war.
Nach einem deliziösen Abendessen sind wir dann nochmal zum Strand um das gleiche Bild wiederzufinden nur waren jetzt nicht mehr sooo viele Leute da…Wir sind dann eh Pennen gegangen, weil wir vom Rumlaufen in der Stadt und dem in der Sonne liegen alle relativ platt waren. Am nächsten Morgen sind wir dann nochmal zum Strand, allerdings gab es immer noch ein-Meter-Wellen, weshalb wir einfach mal die Klippen entlang gegangen sind und dann als wir um den ersten Berg waren einen traumhaften Ausblick genießen konnten…Absolute Ruhe, so gut wie kein anderer Mensch weit und breit…einfach traumhaft.
Wir sind dann zum Hotel zurück, weil wir uns langsam aus Shenzhen verabschieden wollten, als uns die nächste Überraschung erwartet hat. Die Eingangstür des Hotels war mit einem riesigen Schloss verriegelt und der Strom abgestellt…absolute Dunkelheit im Hotel…zum Glück saßen die Besitzer noch davor und haben uns mitgeteilt, dass das Hotel von der Polizei geschlossen wurde…Zum Glück konnten wir durch den Hintereingang rein, unsere Sachen holen uns noch schnell in anderen Zimmern mit Fenster duschen (unser Zimmer hatte keins) bevor wir uns dann auf den Weg zum Hauptbahnhof gemacht haben. Dort sind wir erst noch bissl rumspaziert und nach nem McDonalds Mittagessen zu nem Fakemarkt gegangen, wo ich 2 T-Shits erstehen konnte…ich hab zwar nur ein Drittel von dem gezahlt, was der Verkäufer erst haben wollte, aber als er dann schmunzelnd meinte „You are a good bargainer“ war mir schon klar, dass ich immer noch viel zu viel gezahlt hab.
Den Rückweg nach Guangzhou, den ich deswegen alleine antreten musste, weil 2 Studis schon früher gefahren sind und 2 noch weiterreisen, konnte ich dann auch noch erfolgreich hinter mich bringen, bevor ich mich daheim schnell geduscht habe, Wäsche in die Trommel geschmissen hab und dann losgezogen bin (siehe Anfang des Artikels). Bzw. war ich daor noch schnell beim Friseur in nem Miniminifriseurladen ausgerichtet für 2 Kunden gleichzeitig…die 2.Kundin, die schon drin saß, konnte sich vor Verwunderung über mich kaum zurückhalten und hat immer Boooooah gesagt. Meine Friseurin war im Stehen kaum größer als ich im Sitzen…ich hab ihr dann meinen Perso gezeigt und sie hat losgelegt. Am Ende hat sichs dann die Chefin angeschaut und ich weiss nciht was sie gesagt hat aber es hörte sich in etwa so an: “Was hastn da fürn Schmarrn zamgschnitten”…Auf alle Fälle hat sie dann nochmal 10 Minuten an mir rumgeschnibbelt…also an meinen Haare. Das Ergebnis kann man im letzten Shenzhentripfoto sehen…urteilt selbst ob die Frisur 2 Euro wert war
Heute war ich auf dem Kleidermarkt von Guangzhou und hab mir erstmal 2 Anzughosen und drei Hemden (von Ralph Lauren und Diesel :)) gekauft.
Wenn mein Mitbewohner von seinem Mittagsschläfchen erwacht muss er mich fotografieren
Jetzt geh ich erstmal Laufen und bereite mich dann mental auf meine ersten Arbeitstag bei der AHK vor.